Freitag, 16. Juli 2010
Comeback^^
Da ich lange Zeit nach dem Frankfurtmarathon 2009 verletzt war (ITBS) und fehlende Motivation sich anschloss, ist meine Laufpause groß. Entprechend sieht es mit der Ausdauer aus :/ Aber nun hab ich wieder einen Anfang gefunden, bereits zwei lockere Trainingsläufe bei großer Hitze hinter mir. Hat aber Spaß gemacht!! Meine Laufziele für diese Jahr sind natürlich nicht mehr so hoch, ich würde gerne meine 10 km PB auf sub 43 min verbessern. Bisher steht sie bei 43:42 min, allerdings aus dem Marathontraining heraus, sprich 0 Intervalle und TDL's. Hauptwettkapmpf wird der Hugenottenlauf in Neu-Isenburg am 19.09.2010 sein. Wenn ich es schaffe, entsprechend konstant lange Läufe zu trainieren greife ich vielleicht auch meine HM PB an (1:38:37). Ziel wäre dann eine Zeit unter 1:37:00 std. Einen Marathon werde ich erst wieder laufen, wenn ich mindestens ein Jahr konstant ohne Pause im Training bin und wenn meine 10 km PB sub 40 bzw HM PB sub 1:30 std sind. Die Verletzung hat mir gezeigt, dass es nicht sinnvoll ist, einen Marathon mit lediglich 12 Wochen Vorbereitung zu laufen. Das Verletzungsrisiko ist einfach zu hoch. So nun bin ich gespannt, was ich bis zum 19.09.210 reißen kann :D



Dienstag, 27. Oktober 2009
Wie Murphy's Gesetz zuschlug, oder auch "Der Hammermann - Teil 1"
Tja, heute bin ich wohl mal wieder um eine Erfahrung reicher. Mehr auf richtiges Wettkampfessen achten.... Aber dazu später mehr….
Ich fang mal von vorne an. Geschlafen habe ich eher unruhig, nur 7,5 Stunden, lag ab 5 Uhr wach im Bett. Aufgestanden bin ich dann um 6:30, geduscht, gefrühstückt und die letzten Sachen zusammengepackt. Nach den zwei hellen Brötchen verspürte ich leichte Schmerzen in der Magengegend, die Aufregung, dachte ich….Mit der Bahn ging es um 8:20 Uhr nach Frankfurt rein, die Startunterlagen hatte ich bereits freitags abgeholt. So bin ich also direkt zur Festhalle gelaufen, habe meinen Kleiderbeutel abgegeben und bin um 9:00 Uhr zu den Toiletten gegangen. Wie immer war dieser Punkt schlecht organisiert, nur 3 Toiletten für ca. 60 Läufer, die in der Schlange standen. Um 9:35 Uhr bin ich schnell runter zum Warmlaufen, ein bisschen Dehnen und den letzten Schluck Wasser. 9:50 Uhr – Zeit, zum Start zu gehen, es sollte der Skodablock sein.
PENG!
Meine Renntaktik war es, erstmal einen vorsichtigen Schnitt von 5:25 min/km anzugehen, wenn es gut läuft ab ca. 21 km Tempo erhöhen. Also lief ich erstmal vorsichtig los, km 1 in 5:27 min., gut angelaufen! Aber ich merkte sofort, dass sich mein Magen schon wieder meldete, nachdem er morgens schon gezwickt hatte. Ist nur die Aufregung, dachte ich mir. Km 2 in 5:12 min, ups, etwas Tempo raus nehmen! Bis km 5 lief ich konstant meine 5:27 min/km Pace durch. Am ersten Verpflegungstand war sehr viel Gedrängel aber ich konnte mir einen Becher Wasser ergattern ohne Zeit zu verlieren. Meinem Magen gings es aber immer noch nicht besser, die Schmerzen wurden eher stärker. Bei km 7,5 das erste Gel, hoffentlich verträgt das mein Magen…Weiter bis km 10 (54:15 min) in gleichmäßigem Tempo unterwegs, stand bei km 12 ein Kumpel von mir mit einer Wasserflasche. Dann ging’s über den Main auf die andre Seite Frankfurts. Mein Magen tut immer noch weh, ich bekomme langsam Schiss, dass das Ganze unglücklich enden könnte, denn ich merkte schon jetzt, dass es schwerer wurde mein Tempo zu halten. Das kann doch nicht sein, den HM bin ich in 1:38 std mit ner 4:40 min/km Pace gelaufen und jetz machst du schon bei km 15 mit Tempo 5:27 min/km schlapp? Irgendwas stimmt nicht! Km 19: Meine Mutter reicht mir den zweiten Gürtel und ein Elektrolytgetränk. Ich trinke vorsichtig, schmeiße die Flasche aber schon nach wenigen Schlücken weg, da ich meinem Magen nicht noch mehr zumuten wollte. HM in 1:54:31 std, läuft noch gut, vorrausgesetzt ich halte mein Tempo bis ins Ziel. Ich verabschiedete mich aber schon hier von meiner 3:45 std-Zielzeit, da ich merkte, dass eine Temposteigerung unmöglich sein würde. Mein Magen tat immer mehr weh, mir wurde schon leicht schlecht. Bis Km 25 kann ich mein Tempo einigermaßen halten, doch dann der Einbruch: Erste Gehpause! SCHEISSE denke ich mir. Das wird nicht gut enden. Nach ca. 100 m lief ich wieder an, aber ich konnte nicht mal mehr ein 6er Schnitt laufen, immer wieder Gehpausen….. Km 26 in 5:58, 27 in 6:48, 28 in 6:08. Bei km 30 sah ich meinen Vater und kläre ihn auf was los ist. Mittlerweile konnte ich nicht mal mehr Wasser oder Bananen an den Verpflegungsstationen zu mir nehmen, ich würde kotzen!!! Ich war in diesem Moment kurz davor, mir den Finger in den Hals zu stecken, aber ich konnte mich nicht überwinden. Auch von meiner 3:59 std-Zielzeit verabschiedete ich mich nun, denn dafür müsste ich nun einen konstanten 6er Schnitt laufen – UNMÖGLICH! Ab km 32 muss ich sogar Stehpausen einbauen, da die Schmerzen in der Bauchgegend mittlerweile in den Rücken zogen und ein schmerzfreies gerades Gehen unmöglich machten. EIN DRAMA, WARUM GERADE ICH? Meine Kilometerzeiten gingen mittlerweile Richtung 8 Minuten.



Ich wollte nur noch durchhalten und ankommen, egal wie, egal in welcher Zeit….. Aber es wurde immer schlimmer mit den Scherzen, immer längere Geh- und Stehpausen legte ich ein, mein km-Schnitt war ab km 37 über 10 min. Bei allem Ergeiz der mich schon immer auszeichnete, mehr ging einfach nicht… Es ist ein beschissenes Gefühl, wenn der Kopf will, aber der Körper streikt. Meinen Beinen ging es auch eigentlich relativ gut, aber der Magen machte einfach nicht mit. Inzwischen bekam ich auch Probleme mit dem Kreislauf, da ich schon seit ein paar km nichts mehr getrunken oder gegessen hatte. Ich wollte mir gar nicht ausmalen, wie übel das alles noch enden könnte. DURCHHALTEN!



Immer wieder werde ich vom Streckenrand angefeuert, aber ich konnte einfach nicht joggen. Ich muss mit den Tränen ringen. Reiß dich zusammen, bring das Ding durch und versuch den Zieleinlauf zu genießen, auch wenn heute einfach nichts geklappt hat. Km 39 und 40 gehe ich komplett. Die Zeit verging wie in Zeitlupe, gefühlte Ewigkeiten dauerte es von einem km-Schild zum nächsten. Bei km 41 werde ich noch mal angefeuert, ich zwinge mich, den letzten km zu joggen, biege in die Festhalle ein….Aber dieses Jahr war der Zieleinlauf einfach nicht so schön wie letztes Jahr. Zu enttäuschend war der Rennverlauf  4:44:42 std…….. Im Ziel angekommen bin ich gar nicht so kaputt, nur sitzen möchte ich, essen und trinken kann ich gar nichts. Ich hole mir meine Medaille und mache mich direkt aus dem Zielbereich raus. Nach der Dusche noch schnell in den Massagebereich, bin ich dann um 18:00 Uhr mit der Bahn nach Hause. Später war ich doch ein bisschen stolz auf mich, dass ich das noch irgendwie durchgestanden habe……..



Donnerstag, 22. Oktober 2009
Es wird ernst...
So, nachdem ich nun 16 Wochen hart für meinen 2. Marathon in Frankfurt trainiert habe(darunter 2 Wochen Training während meines Urlaubs in Chicago), Murphy sich auch ab und zu hat blicken lassen (Hitzewettkämpfe, grippaler Infekt 3 Wochen vor dem Marathon und nun Verdacht auf Entzündung des Sehnenapparats im rechten Hüftgelenk), bin ich nun schon seit 1,5 Wochen in der Taperingphase. Hatte heute meinen letzten kurzen Lauf und werde morgen und übermorgen die letzten Dinge einkaufen und erledigen die ich für den Marathon brauche.
Am Montag war ich nochmal bei einer Beinmassage für 20 Minuten, hat sehr gut getan :) Zumal eine junge Praktikantin mein rechtes Bein massiert hat, während ihr Ausbilder mein linkes geknetet hat.
Am heutigen Mittwoch musste ich feststellen, dass meine Hüfte seit vergangenem Sonntag immer mehr weh tut. Ich bin daraufhin zu meinem Vater in die Praxis (Orthopäde), nach einigen Untersuchungen kam heraus, dass meine Muskulatur rund um die rechte Hüfte ok sei, es sich aber vielleicht um den Sehnenapparat handeln könnte. Eine Cordison-Spritze und eine Ibu 600 später, sollten die Schmerzen dann bald weniger werden. Ich denke das wird den Marathon aber nicht gefährden. Ich kann mich am Donnerstag und Freitag nochmal "Volle Kanne" schonen, bevor ein kurzer 30 min-Lauf am Samstag mir Erleuchtung bzgl. meiner Hüfte geben wird.
Meinen 2. Marathon strebe ich in ca. 3:52 std an (43:42 min 10 km, 1:38:37 std HM), vielleicht wirds ja auch schneller :P Dazu gibts mehr in meinem Laufbericht nach dem Marathon. Mein "Betreuerstab" ist bereits eingewiesen in seine Aufgaben, kann also eigentlich nicht mehr soviel schiefgehen, ich hoffe es zumindest.
So ich hau mich nun schnell ins Bett, morgen gibts viel zu tun und ich muss ja auch langsam mal anfangen vorzuschlafen :)

So hier im Anhang noch ein paar Bilder aus der Vorbereitung:

Training vor der Skyline von Chicago
Training vor der Skyline von Chicago

Training in Chicago
Training in Chicago

Sportliche Grüße
Sebastian



Montag, 19. Oktober 2009
Der Anfang...
Hallo,

warum dieser Blog??? Dass ich heute Abend meine Zeit mit diesem Artikel verbringe hat mehrere Gründe.
Grund 1: Ich bin Läufer. Eigentlich schon seit min. 10 Jahren, allerdings mit vielen mehr oder weniger großen Pausen, mache ich die Straßen Deutschlands unsicher. Nun habe ich ein zweites Mal das Projekt „Marathon“ angepackt, eigentlich mit viel zu wenig Vorbereitung (dazu in andren Artikeln mehr), aber ich habe wieder Feuer gefangen. Ich möchte wissen, was ich alles aus meinem Körper rausholen kann, wie schnell ich werden kann. Und zwar OHNE einen Verein, OHNE VICSYSTEM, GREIF oder ähnliches. Ich habe mir die „Laufformel“ von Daniels gekauft, nachdem ich schon Bücher von Steffny oder Grüning gelesen habe. Ich möchte einfach verschiedene Trainingssysteme ausprobieren und schauen was mir persönlich am meisten hilft.
Grund 2: Motivation. Ich denke es ist hilfreich, wenn man seine Erlebnisse, Qualen oder auch Erfolge, Misserfolge publik macht, mit Anderen darüber diskutiert und sich austauscht. Vielleicht möchte man auch einfach nur mal Frust loswerden. Vielleicht liest es auch kein Mensch, aber ich hoffe doch, dass doch der Eine oder Andre interessiert ist an meiner Entwicklung.
Grund 3: Gruppenzwang ;) Fast JEDER hat heute einen Blog oder twittert zumindest fröhlich durch die Gegend. Man ist ja geradezu ein Außenseiter, wenn man nicht bloggt. Das soll sich nun also ändern. :P

Gruß Sebastian